Ein Kooperations­projekt verschiedener Zentral- und Hochschul­bibliotheken

Platznot in den einzelnen Bibliotheken und eine beispiellose Zusammenarbeit verschiedener Zentral- und Hochschulbibliotheken liessen die Speicherbibliothek Wirklichkeit werden.

Entstehungsgeschichte der Kooperativen Speicher­bibliothek Schweiz

Mit der Erkenntnis, dass die Digitalisierung noch lange nicht und vielleicht nie die Aufbewahrung von gedruckten Beständen unnötig machen wird, dass überdies die Magazinierung in zentraler Stadt-Lage (wo Bibliotheken normalerweise domiziliert sind), untragbar teuer wird, begannen die Bibliotheken neu nachzudenken über die beste Art der Aufbewahrung dieser Print-Bestände, auch ausserhalb der Städte.

2005

Die Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern unter der Leitung von Ulrich Niederer startete 2005 eine intensive, detaillierte Evaluation von verschiedenen Lagermöglichkeiten mit dem Ziel, die kostengünstigste und konservatorisch am besten geeignete Variante zu finden. Nach zwei Jahren und vielen Detail-Kostenrechnungen führte diese Evaluation zum Entscheid für ein automatisiertes Hochregal-Behälterlager mit Inertisierung und einem Standort ausserhalb des Stadtzentrums. Die Arbeitsgruppe identifizierte ein markantes Synergiepotenzial in der Zusammenarbeit mit anderen Bibliotheken.

2009

2009 lud der Regierungsrat des Kanton Luzerns Träger von mehreren Bibliotheken ein, an der Realisierung eines Aussenlagers mitzuarbeiten. Dieser Einladung folgten fünf Institutionen.

2013

Volksbotschaft Speicherbibliothek

Titelbild der Volksbotschaft des Kantons Luzern zu Schaffung eines gemeinsamen
Aussenlagers von Zentral- und
Hochschulbibliothek und Partnern

 

2013 musste das Projekt beim grössten Partner, dem Kanton Luzern eine Volksabstimmung bestehen. Nach erfolgreicher Abstimmung und mit Zustimmung der verschiedenen Trägerbibliotheken wurde das Unternehmen konkret: Die Planung des Baus wurde durch die Wahl eines Generalplaners vorangetrieben und die rechtlichen Formen der Trägerschaft definiert.

2014

2014 war ein ausgesprochen wichtiges Jahr für die Speicherbibliothek. Die beiden Trägerorganisationen wurden gegründet:

Gründung des Vereins Kooperative Speicherbibliothek Schweiz am 27.03.2014, der Verein führt den Betrieb der Speicherbibliothek. Die Betriebsaufnahme wird am 01.10.2015 erfolgen.

Gründung der Speicherbibliothek AG am 08.05.2014, die AG stellt die Finanzierung von rund 31 Mio. CHF für den Bau sicher. Ihr gehören fortan Grundstück und Gebäude. Der Verein wird alleiniger Mieter und Bewirtschafter der Infrastruktur.

Ebenfalls wurde mit dem Bau begonnen. Am 10.11.2014 erfolgte die Grundsteinlegung in einem feierlichen Rahmen.

Grundsteinlegung durch Projektbeteiligte

(v.l.) Dr. Ulrich Niederer, ZHB Luzern / Mike Märki, Gesamtprojektleiter, Bildungs- und Kulturdepartement Luzern / Dr. Wilfried Lochbühler, Hauptbibliothek Universität Zürich / Felix Winter, Universität Basel / Verena Bider, Zentralbibliothek Solothurn / Franz Hupfer, VR Präsident Speicherbibliothek AG / Marcel Schwerzmann, Regierungsrat Kanton Luzern / Peter Probst, Zentralbibliothek Solothurn / Christoph Tschumi, Universität Basel / Prof. Dr. Susanna Bliggenstorfer, Zentralbibliothek Zürich

2016

Abschlusssarbeiten vor Betriebsübergabe

Wenige Tage vor der Betriebsübergabe werden im morgendlichen Mondschein die Bauarbeiten weiter vorangetrieben.

Ende Januar erfolgte die Gebäudeübergabe an die Speicherbibliothek AG und zeitgleich begann der Mietvertrag mit dem Verein Kooperative Speicherbibliothek Schweiz zu laufen. Im Juni fand ein Tag der offenen Tür und damit die offizielle Eröffnung der Speicherbibliothek statt. Das Bauprojekt schloss rund 2 Mio. CHF unter dem Kostenvoranschlag ab. Nach einem Jahr intensiver Ersteinlagerung sind bereits 1.6 Mio. Exemplare in der Speicherbibliothek angekommen.